Drehbuch-Blog
Gepostet am von Courtney Meznarich

Wie man unvergessliche Figuren erschafft

Man kann sich mit ihnen identifizieren. Sie sorgen dafür, dass du dich mit deinen Erfahrungen nicht so allein fühlst. Du liebst sie, du hasst sie und du liebst es, sie zu hassen. Deine Lieblingsfiguren, die du so gerne zitierst, sind nicht zufällig so. Die gute Nachricht ist, dass es bewährte Formeln gibt, die dir helfen, ebenso fesselnde Figuren zu entwickeln – vielleicht sogar noch bessere!

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Also, lass uns ohne weitere Umschweife einige bemerkenswerte Figuren treffen, die im wahren Leben Profis in der Unterhaltungsbranche spielen! Sie teilen großzügigerweise ihre Tipps zur Figurenentwicklung, damit du ihre vier Geheimnisse der Figurenentwicklung erfährst. Erfahre in den Biografien am Ende des Blogbeitrags mehr über diese Profis.

Wie man unvergessliche Figuren entwickelt

1. Schreib basierend auf was - und wen - du kennst

„Ich denke, Menschen schreiben am besten, wenn es um etwas geht, das sie kennen“, begann Monica Piper. „Als ich mein Stück geschrieben habe, habe ich an meine Großmutter zurückgedacht. Weißt du, wie sie Auto gefahren ist? Indem sie sich den Ausdruck auf dem Gesicht des Beifahrers angesehen hat. Ich versuche, Figuren auf einem Element der Wahrheit und Vertrautheit einer Person, die ich wirklich kenne, basieren zu lassen – einem Freund, der lustige Eigenheiten hatte, einem Verwandten, einem Nachbarn. Schau dir die Menschen um dich herum an. Setz dich manchmal einfach mit einem Notizblock hin und beobachte die Menschen.“

Du kannst die Ziele, Motivationen, Eigenheiten und Stärken deiner Figur am besten verstehen, wenn sie auf Menschen oder Elementen von Menschen basieren, die du kennst. Hier wird in Autorenkreisen am häufigsten der Satz „schreibe, was du kennst“ gebraucht. Das ist ein guter Ratschlag, da du die Situationen und Menschen in deinem Leben auf einzigartige Weise wahrnimmst. Diese Perspektive wird Menschen ansprechen, die entweder ähnlich oder genau anders fühlen. Dies erzeugt Emotionen und sorgt dafür, dass deine Geschichte das Publikum fesselt.

2. Stell dir und deinen Figuren viele Fragen

„Was ich hauptsächlich mache, ist, mir selbst viele Fragen zu stellen“, erklärte Ricky Roxburgh. „Ich habe eine Liste mit Fragen, die ich mir selbst stelle. Ihr wisst schon, wie sieht die Figur sich selbst? Wie sehen andere Figuren diese Person?”

Andere Fragen, die du dir stellen kannst, können in innere und äußere Eigenschaften deiner Figur aufgeteilt werden: Was sind ihre externen Ziele? Wie muss sie sich im Inneren verändern? Wie spiegelt sich ihre Lebenserfahrung in ihrem Aussehen wider? Wovor hat sie Angst?

Nimm dir Zeit, um deine Figur kennenzulernen. Nutze dafür diesen Fragenkatalog zur Figurenentwicklung von Monica Piper und diese Liste mit 20 Fragen, die man jeder Figur stellen sollte, die man in sein Drehbuch einbaut.

3. Stell dir Figuren als Ökosystem vor

„Du darfst dir die Figuren nicht isoliert vorstellen. Du musst dir deinen Figurenpool als Ökosystem vorstellen und überlegen, welchen Druck jede Figur auf die andere ausübt“, erklärte Ross Brown. „Stell dir keine Liste mit Figuren vor, sondern ein Rad mit deiner Hauptfigur in der Mitte und Speichen, die herauskommen und für die anderen Figuren in der Geschichte stehen.  Frag dich, wie jede dieser Nebenfiguren in Bezug auf deine Hauptfigur eine Herausforderung ausmacht, Druck ausübt, Forderungen stellt oder was auch immer. Das hilft dir, deine Hauptfigur und deine Nebenfiguren zu entwickeln.“

Roxburghs Ansatz ist ähnlich.

„Einzigartige Figuren entstehen durch Fehler und Eigenheiten und, wisst ihr, verschiedene Grautöne. Wenn du eine Figur mit diesen zu ihr passenden Eigenschaften hast, musst du andere Figuren finden, die deine Hauptfigur aus ihrer Komfortzone drängen, sie mit einer Wahrheit konfrontieren, die sie missachtet, und die Fehler deiner Hauptfigur deutlich machen. Alles baut darauf auf. Und dann kannst du dir über diese Figuren die gleichen Fragen stellen und sie ausarbeiten.“

Wenn du Figuren entwickelst, stell sie dir im Zusammenhang mit anderen Figuren in deinem Drehbuch vor. Wie ergänzen sie sich oder arbeiten gegeneinander, um die Geschichte voranzutreiben oder für Spannung zu sorgen? Der Sidekick könnte gut mit Geld umgehen können, während die Hauptfigur gerne Glückspiele macht. Währenddessen könnte ein anderer Freund ein Kredithai sein, der dafür sorgt, dass die Hauptfigur nicht aus diesem Dilemma herauskommt. Bedenke immer die wichtige Rolle, die jede Figur spielt.

4. Nutze die Dreier-Regel

„Wichtig bei der Figurenentwicklung ist, dass wir Momente bekommen, die uns zeigen, wo die Figur am Anfang steht, wie sie lernt und dann wie sie wächst. Dafür braucht man nur drei Szenen, richtig?“, erklärte Bryan Young. „Nehmen wir an, sie hat Angst vor Hunden. In der ersten Szene musst du zeigen, dass sie Angst vor Hunden hat. Irgendwann in der Mitte des Films musst du zeigen, dass sie nicht unbedingt… dass sie versucht, das zu überwinden, sie aber unsicher ist. Und dann, beim Höhepunkt, musst du sie mit dem Hund konfrontieren. Hier hat man eine sehr klare Linie der Figurenentwicklung, da man sie im Verlauf der Geschichte gesehen hat. Die Dreierregel ist wirklich dein Freund, wenn es um Hilfe bei der Figurenentwicklung geht.“

Bei Youngs Dreierregel geht es darum, einen Entwicklungsbogen für deine Figur zu erschaffen, eine emotionale Reise, die parallel zur Handlung der Geschichte verläuft. Lerne mehr über die drei Hauptarten der Figurenentwicklung, um herauszufinden, wie deine Figur hineinpasst.

Denk daran, jede Figur, auch der Gegenspieler, muss diesen Prozess durchlaufen. Das hilft dir auch, Figuren durchzuschauen, wen die Liste zu lang wird, Figuren zu kombinieren, um sie spannender und bedeutsamer zu machen, und um Figuren zu entfernen, die deiner Geschichte nichts bringen.

Und Namen spielen ebenfalls eine Rolle! Auch wenn wir die Wichtigkeit von Figurennamen hier nicht besprechen, erklären wir hier, wie man einen Figurennamen auswählt, und listen einige der beliebtesten Namen in Drehbüchern auf – Männernamen, Frauennamen, nicht-binäre Optionen und beliebte Namen in bestimmten Genres.

„Figurenentwicklung ist wirklich interessant“, sagte Brown abschließend. „In gewisser Weise fühlt sie sich ganz natürlich an. Ich lasse die Figuren zu mir sprechen. Ich weiß, dass klingt ein wenig mythisch.”

Wir stehen auf mythisch!

Um deinen Figuren Leben einzuhauchen, musst du also darüber schreiben, was du kennst, viele Fragen stellen, deine Figurenliste als Ökosystem sehen und die Dreierregel anwenden. Mit diesen Tipps von den Profis werden deine Figuren stark genug sein, alles zu überstehen, das du ihnen in den Weg wirfst, und das Publikum wird sie dabei anfeuern (oder ausbuhen).

Über die Experten:

  • Ross Brown ist ein erfahrener Fernsehautor, Produzent und Regisseur, der an Hits wie „Eine starke Familie“, „The Facts of Life“ und „Die schrillen Vier auf Achse“ mitgearbeitet hat. Im Moment ist der Leiter des MFA-Programms in kreativem Schreiben an der Antioch University in Santa Barbara.

  • Monica Piper ist Comedian, Theaterautorin und Fernsehautorun. Sie hat bei „Rugrats“, „Verrückt nach dir“ und „Aaahh!!! Monster“ mitgearbeitet. Sie ist zudem eine Motivationsrednerin.

  • Ricky Roxburgh ist Story Editor bei DreamWorks Animation und war früher Autor bei Disney Television Animation. Im Fernsehen hat er an „Rapunzel – Die Serie“, „Mickey Shorts“, „Monster bei der Arbeit“ und „Baymax – Robowabohu in Serie“ mitgearbeitet. Er hat auch das Drehbuch für den Zeichentrickfilm „Saving Santa – Ein Elf rettet Weihnachten“ und den demnächst anlaufenden Film zum Thema Umwelt „Ozi“.

  • Bryan Young ist ein preisgekrönter Drehbuchautor, Autor, Podcast-Betreiber und Journalist. Er schreibt regelmäßig für StarWars.com, HowStuffWorks.com, SciFi.com und Slashfilm.com und betreibt zwei Podcasts. Er unterrichtet auch an der Writer's Digest Screenwriter's University.

Bleib in deiner Rolle,

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