Drehbuch-Blog
Gepostet am von Victoria Lucia

Zu vermeidende Klischees in deinem Drehbuch

In Film und Fernsehen gibt es jede Menge Klischees. Egal, ob es sich um überstrapazierte Dialogphrasen, seichte Charakterklischees oder eine Handlung handelt, die wir schon oft gesehen haben - Klischees findet man in vielen beliebten Filmen und Fernsehsendungen. Klischees sind beliebt, weil sie einfache Lösungen bieten, wenn man beim Schreiben nicht weiterkommt. Was sind die schlimmsten Klischees, die du in deinem Drehbuch vermeiden solltest? Lies‘ weiter und finde es heraus!

Zu vermeidende Klischees in deinem Drehbuch

Es war nur ein Traum

Das ist mein persönlich unbeliebtestes Klischee. Es gibt nichts Schlimmeres als eine Wendung, die offenbart, dass die ganze Geschichte nur ein Traum war. Was für eine Art, den Zuschauern das Gefühl zu geben, dass sie ihre Zeit verschwendet haben! Wozu sollte man die Geschichte erzählen, wenn sie nicht wahr ist? Diese Wendung wirkt oft faul und bietet selten ein befriedigendes Ende.

Aufwachen mit einer Figur

Es ist üblich, dass neue Drehbuchautoren ihre Drehbücher mit dem Aufwachen der Hauptfigur beginnen. Es ist verständlich, dass man praktisch darüber nachdenken möchte, wie der Protagonist seinen Tag verbringt. Natürlich beginnt er mit dem Aufwachen! So realistisch dieses Detail auch sein mag, es macht ein Drehbuch leider nicht gerade spannend. Wenn eine Figur mit dem Aufwachen beginnt, wirkt das oft banal und sogar langweilig. Du willst dein Drehbuch mit einem Paukenschlag beginnen! Mach‘ die erste Szene so interessant wie möglich! Verkaufe dich nicht unter Wert, indem du dieses langweilige Klischee verwendest.

Bösewichte sind schlechte Schützen

Wenn wir Actionszenen schreiben, wollen wir oft suggerieren, dass die Figuren in Gefahr sind, ohne dass sie tatsächlich in Gefahr sind. Das führt zu Bösewichten, die furchtbar ungenaue Schützen sind. Ein gutes Beispiel dafür sind die Sturmtruppen aus „Star Wars", einige der schlechtesten Schützen in der ganzen Galaxis! Wenn du das nächste Mal eine solche Szene schreibst, solltest du andere Möglichkeiten in Betracht ziehen. Vielleicht werden die Bösewichte durch etwas Physisches daran gehindert, die Protagonisten zu treffen, oder die Schießerei wird unterbrochen. Wie auch immer du dich entscheidest, sei dir darüber im Klaren, dass das Publikum es bemerken wird, wenn deine fachmännisch ausgebildeten Schützen scheinbar keine der Hauptfiguren treffen können.

Genies, die alles wissen

Wir sehen oft Figuren, die in einer Sache brillant sein sollen, aber in allem genial zu sein scheinen! Woher weiß der Chirurg, wie man eine Bombe entschärft? Oder warum weiß die Person, die alles über klassische Literatur weiß, auch etwas über Raketenwissenschaft? Es kann leicht sein, ein Problem der Handlung zu lösen, indem man einfach suggeriert, dass die kluge Figur das Problem lösen kann, aber das ist nicht immer glaubwürdig. Oft ist es interessanter, geniale Charaktere als fehlbar darzustellen, anstatt als Charaktere mit unendlichem Wissen!

Antagonisten, die Monologe führen

„Und jetzt werde ich dir alles über meinen bösen Masterplan erzählen!" Warum wollen Schurken ihre Pläne unbedingt mitteilen? Das ist so eine Zeitverschwendung! Natürlich weiß ich, dass es nicht die Schuld der Schurken ist, dass sie so geschwätzig sind; es ist die Schuld der Autoren! Schurken, die ihren ganzen Plan erklären, tun das oft entweder, um dem Publikum zu zeigen, was vor sich geht, oder um dem Helden Zeit zu verschaffen, damit er sich aus seiner misslichen Lage befreien kann.

Ein großartiges Beispiel dafür ist in „Stranger Things" Staffel 4, als Bösewicht Vecna Eleven seinen ganzen Plan erklärt! Das verschafft Eleven genug Zeit, um sich zu sammeln und zurückzuschlagen. Großer Fehler Vecna! Dieses Erzählmittel fühlt sich offensichtlich und unzureichend an, wenn man ihm begegnet. Die Autoren sollten sich andere Wege einfallen lassen, um die Motive eines Bösewichts zu enthüllen oder Zeit zu gewinnen.

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Abschließende Überlegungen

Jetzt kennst du einige der schlimmsten Klischees, die du in deinem Drehbuch nicht verwenden solltest! Ich will damit nicht sagen, dass alle Klischees schlecht sind. Klischees sind Klischees, weil sie zu oft verwendet werden, und nicht, weil sie alle Beispiele für schlechtes Storytelling sind. Einige Klischees können beim Schreiben von Drehbüchern zu deinem Vorteil genutzt werden. Wenn man ein Klischee aus einer noch nie dagewesenen Perspektive schreibt, kann man ihm neues Leben einhauchen. Wenn du ein bekanntes Klischee verwendest und es auf den Kopf stellst, kann es eine spannende Wendung geben. Glaub‘ nicht, dass du alle Klischees aus deinem Schreiben ausschließen musst; überlege nur, wie du sie verwendest. Viel Spaß beim Schreiben!

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