Drehbuch-Blog
Gepostet am von Rylee Beckett

Mitglied im Rampenlicht: William Fletcher

Diese Woche freuen wir uns, das SoCreate-Mitglied William Fletcher ins Rampenlicht zu stellen!

Williams Weg zum Drehbuchschreiben begann 2016 während seines Studiums für Film und Fernsehen an der JMC Academy Brisbane. Sein erstes Drehbuch, „Hit The Highway“, ein Krimi-Drama-Roadtrip, zeigte bereits seinen Ehrgeiz und sein erzählerisches Talent. Seitdem hat sich sein Schreiben weiterentwickelt zu eindrucksvollen Geschichten wie „Trapped Inside“, einem Kurzfilm, der für die MYND Initiative produziert wurde und das Leben mit Schizophrenie thematisiert – eine für William sehr persönliche Geschichte.

William schreibt SoCreate einen entscheidenden Einfluss auf seinen kreativen Prozess zu, da es ihm hilft, Szenen zu visualisieren und seine Erzählweise zu verfeinern. Sein Rat an andere Autoren? Dranbleiben – denn Fortschritt ist besser als Perfektion, auch wenn eine Schreibblockade droht.

Das vollständige Interview gibt es unten für alle, die mehr über Williams kreativen Werdegang, seine Inspirationen und Tipps für andere Drehbuchautoren erfahren möchten!

Mitglied im Rampenlicht: William Fletcher

  • Was hat dich ursprünglich dazu inspiriert, mit dem Drehbuchschreiben zu beginnen, und wie hat sich dein Weg im Laufe der Zeit entwickelt?

    Ich habe das Drehbuchschreiben erstmals 2016 während meines Studiums für Film und Fernsehen an der JMC Academy Brisbane gelernt. Das erste Kurzskript, das ich schrieb, war ein 10-seitiges Drehbuch mit dem Titel „Hit The Highway“. Es war eine gewagte Idee, einen Krimi-Drama-Roadtrip als Kurzgeschichte zu schreiben; ich musste das Skript mit „Fortsetzung folgt“ enden lassen, weil 10 Seiten bei weitem nicht ausreichten, um die ganze Geschichte zu erzählen.

  • An welchem Projekt arbeitest du aktuell? Was begeistert dich daran am meisten?

    Ich arbeite gerade an der ersten Spielfilm-Trilogie meines Freundes Jason Wingate für seine Firma Cinetorium – „Aussie Spies“. Die Trilogie erzählt die Geschichte eines streng geheimen australischen Überwachungsverbands, der einer Science-Fiction-Mystery auf die Spur kommt. Außerdem wird die Figur Dr. Simon eingeführt, ein australischer Teenager mit Autismus, der davon träumt, Wissenschaftler zu werden.

  • Hast du eine Lieblingsgeschichte, die du geschrieben hast? Warum?

    Meine persönliche Lieblingsgeschichte, die ich bisher geschrieben habe, ist „Trapped Inside“, der erste Kurzfilm, den ich für ein Unternehmen im Bereich psychische Gesundheit gedreht habe, bei dem ich tätig bin: die MYND Initiative. Er erzählt die Geschichte einer jungen Frau namens Grace, die Schizophrenie hat und an der Universität Philosophie studiert, wo sie die Lehre des Solipsismus kennenlernt – ein Glaube, bei dem man annimmt, dass nichts außerhalb des eigenen Geistes real ist. Nachdem sie ihre Medikamente vergessen hat, wird dies für sie zur Wahnvorstellung, und Grace beginnt, psychotische Stimmen zu hören, die ihr einreden, dass außerhalb ihres Geistes nichts real ist und dass sie in ihrem eigenen Kopf gefangen sei. Ich habe den Kurzfilm gemacht, weil ich vor etwa zehn Jahren eine ähnliche Erfahrung gemacht habe, und ich wollte einen Film schaffen, der ein besseres Verständnis dafür vermittelt, wie es ist, an einer psychotischen Erkrankung zu leiden, und wie schädlich toxische Glaubenssätze sein können.

  • Hat SoCreate deine Art zu schreiben beeinflusst?

    Ja! SoCreate hat definitiv beeinflusst, wie ich meine Projekte schreibe. Es verfügt über eine KI-Engine, die die Szene, die du schreibst, visualisiert und dir so ein besseres Bild davon gibt, wie die Szene letztlich aussehen wird. Außerdem zeigt es dir, wie deine Figuren aussehen könnten – auch das hilft enorm.

  • Hast du bestimmte Rituale, Gewohnheiten oder Routinen, die dir helfen, kreativ zu bleiben?

    Ich schaue weiterhin Filme, die mir helfen, die Drei-Akt-Struktur besser zu verstehen und zu begreifen, wie man eine kraftvolle Geschichte mit überzeugender emotionaler Wirkung erzählt – mit komplexen Charakteren, deren Ziele, Ansichten und Gefühle sich im Verlauf der Geschichte verändern. Ich lese auch Bücher über Drehbuchschreiben und Filmemachen und besuche Orte, die mir kreative Inspiration geben, wie Parks, Gärten und Freizeitparks wie Warner Bros. Movie World.

  • Wie sieht dein typischer Schreibprozess aus – vom Konzept bis zum fertigen Skript?

    In der Regel schreibe ich zunächst ein Charakterprofil, um die Persönlichkeiten und Standpunkte der Figuren zu entwickeln, außerdem erstelle ich vor dem eigentlichen Drehbuch ein Story-Treatment. Wenn ich mit dem Skript beginne, merke ich, dass sich die Drei-Akt-Struktur meist von selbst ergibt und folge ihr, bis die Geschichte zu ihrem natürlichen Abschluss kommt. Dann habe ich den ersten Entwurf und feile so lange weiter, bis ich bei Entwurf Nummer 10 ankomme – erst dann betrachte ich das Buch als endgültig abgeschlossen.

  • Wie gehst du mit Schreibblockaden oder kreativen Durchhängern um?

    Meist gehe ich spazieren oder höre eine Meditationsübung, Musik oder schaue einen Film. Falls das nichts bringt, rede ich mit meinen Freunden und meiner Familie darüber, wie ich einen Weg nach vorne finden kann.

  • Was war der herausforderndste Teil deiner Schreibreise und wie hast du ihn gemeistert?

    Der schwierigste Teil meiner bisherigen Reise als Autor war, mein erstes Spielfilm-Drehbuch „Hit The Highway“ fertigzustellen. Es war eine große Herausforderung, eine kraftvolle und befriedigende Auflösung zu finden. Es hat mehrere Monate gedauert, bis ich das Ende des Drehbuchs so geschrieben hatte, dass es für mich emotional stimmig war und Sinn ergab.

  • Was liebst du an SoCreate?

    Was ich an SoCreate am meisten liebe, ist, dass es deine Geschichte mithilfe von KI visualisiert und man seine Werke mit anderen Drehbuchbegeisterten teilen kann – und das ohne Zusatzkosten außerhalb des Abos.

  • Gibt es einen bestimmten Meilenstein in deiner Drehbuchkarriere, auf den du besonders stolz bist?

    Ja. Das Schreiben und die Regie bei „Trapped Inside“ sowie das Verfassen von „Hit The Highway“.

  • Was ist dein ultimatives Ziel als Drehbuchautor?

    Regie führen bei „Hit The Highway“.

  • Welchen Rat würdest du anderen Drehbuchautor:innen geben, die Anschluss an eine Plattform oder Community wie SoCreate suchen?

    Probier es einfach aus. Ich empfehle sehr, bei SoCreate mitzumachen, um deine Drehbuchwerke zu teilen, sodass sie gesehen und ausgetauscht werden können – sowie um Rückmeldungen, Ratschläge und Meinungen zu bekommen.

  • Was ist der beste Schreib-Tipp, den du je erhalten hast, und wie hat er deine Arbeit beeinflusst?

    Der beste Rat, den ich je fürs Schreiben bekommen habe, ist: einfach weitermachen! Wenn du eine Schreibblockade hast, gib nicht auf. Lass dir Zeit und bleib dran, bis das Projekt fertig ist. Alles ist besser als stehenzubleiben oder aufzugeben.

  • Magst du ein wenig darüber erzählen, wie du aufgewachsen bist und woher du kommst?

    Gerne! Ich wurde 1997 in Brisbane, Australien geboren. Mit drei Jahren wurde bei mir das Asperger-Syndrom diagnostiziert, und ich hatte als Kind starke Spezialinteressen für Freizeitparks, Filme, Aufzüge und Züge – Interessen, die mich bis heute begleiten. Ich hatte immer das Gefühl, anders zu sein, und hatte als Kind nicht viele Freunde, aber meine Familie war fürsorglich und hat mich so akzeptiert, wie ich bin – dafür bin ich sehr dankbar. Als Teenager hatte ich dann ein paar mehr Freunde, mit denen ich herumalbern konnte. Mein großes Interesse für Film entstand, als meine High School in der elften Klasse 2013 einen Kurs Film und Fernsehen einführte. Ich war sofort mit Begeisterung dabei, interessierte mich sehr für Filmgeschichte, und unser Lehrer war enorm leidenschaftlich, was unterschiedliche Filmtechniken, Geschichte und ikonische Regisseure betraf. Ich war dankbar für diese Leidenschaft und habe ihm dafür gedankt, dass er mich inspiriert hat, 2014 an der Mt Gravatt TAFE berufsbegleitend zum Schulabschluss weiterzumachen. Dort habe ich im Juni 2016 meinen Abschluss gemacht und anschließend von Juni 2016 bis Dezember 2018 einen Bachelor of Film and Television an der JMC Academy Brisbane studiert. Im letzten Trimester lernte ich Jason Wingate kennen, der bei unserem Abschlussfilm-Kurs mitstudierte. Ich habe damals keinen Abschlussfilm gemacht, weil ich eine schwere Schreibblockade hatte und keine Idee für ein Abschlussprojekt fand. Deshalb half ich Jason bei seinem Abschlussfilm „Monstrous Mystery“. Er hat mich unter seine Fittiche genommen und mir seine sich entwickelnde Filmfirma „Cinetorium“ vorgestellt. Seitdem bin ich an seiner Seite und er ist der beste Freund, den ich je hatte.

  • Wie hat dein persönlicher Hintergrund oder deine Erfahrung die Art der Geschichten beeinflusst, die du erzählst?

    Das Aufwachsen und Leben als Erwachsener im Autismus-Spektrum hat definitiv die Art meiner Geschichten beeinflusst. Ich plane, in meinen zukünftigen Drehbüchern autistische Figuren einzubringen, die gegen soziale Normen rebellieren, Konformismus aufbrechen und sich nicht dafür schämen, sie selbst zu sein, selbst wenn das nicht den Erwartungen der Gesellschaft entspricht. Ich möchte Geschichten erzählen, in denen Menschen für ihr Anderssein gefeiert werden.

  • Gibt es eine Frage, die ich nicht gestellt habe, über die du gerne sprechen würdest?

    Ich möchte allen, denen es schwerfällt, ihre Geschichten gehört zu bekommen, sagen: Macht weiter, egal was passiert! Schreibt, bleibt in Bewegung und gebt niemals auf. Ich weiß genau, wie schwer es gerade in der Kreativbranche – besonders in Australien – ist, Arbeit zu finden. Aber wenn du deiner Leidenschaft folgst, findet dich oft das Richtige, ohne dass du gezielt danach suchen musst. Bleibt dran und gebt nie auf.

Ein großes Dankeschön an William Fletcher, dass er seine inspirierende Reise und kreative Einblicke mit der SoCreate-Community teilt!

Privatsphäre  | 
Gesehen auf:
©2025 SoCreate. Alle Rechte vorbehalten.
Patent angemeldet Nr. 63/675,059